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In welche Richtung entwickelt sich die Menschheitsfamilie?


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Die gesellschaftspolitischen Entwicklungen, die wir derzeit erleben, stellen sich sehr besorgniserregend dar. Menschen, die sich nicht kennen und nie einen Schritt in den Schuhen des anderen gegangen sind, beflegeln und beschimpfen sich gegenseitig. Es herrscht eine Ausgrenzung und Abgrenzung, ja die Menschen wenden sich voneinander ab, anstatt aufeinander zuzugehen. Natürlich, da gibt es eine unsichtbare Gefahr in Form eines Virus, das uns Angst macht, eine besorgniserregende wirtschaftliche Situation und einen schrecklichen Krieg in unserer unmittelbaren Nähe, aber wovor fürchten wir uns wirklich? Fürchten wir uns davor, dass wir elendiglich sterben, dass wir dieses physische Leben hinter uns lassen, um in die Verdammnis oder in den Himmel zu kommen? Oder fürchten wir uns mittlerweile voreinander? Fürchten wir uns davor unsere materiellen Errungenschaften zu verlieren? Es gibt eine Unzahl an Möglichkeiten, wovor wir Angst haben können und eine gewisse Form der Angst sichert auch unser Überleben, ganz klar. Wenn jedoch die Angst zu unserem täglichen Begleiter, nahezu pathologisch wird, dann ist es die Angst selbst, die uns zu denken geben sollte, denn Angst schwächt unseren Körper und unseren Geist. Körperlich wird das Immunsystem durch die permanente Angst beeinflusst und geistig werden wir sehr eng in unserem Denken und lassen kaum Möglichkeiten zu, die uns weiterhelfen würden.

Aus dieser Angst heraus wollen wir um unser Leben kämpfen, egal was es kostet. Ob wir nun andere verurteilen, andere bekämpfen, verletzen oder zerstören. Aber wohin wird uns dies führen? Haben wir tatsächlich nicht aus unserer Menschheitsgeschichte gelernt? Haben wir übersehen, was passiert, wenn ein Großteil der Menschheit Angst vor einem anderen Teil der gleichen Menschheitsfamilie hat? Haben wir vergessen, welches Leid dann über die gesamte Menschheit hereinbricht, nicht nur über jenen Teil, vor dem es sich vermeintlich zu fürchten gilt?


Wie viele einzelne Menschen, Menschengruppen oder Minderheiten müssen noch ans Kreuz genagelt, verbrannt oder ausgelöscht werden, wieviel Blut muss noch vergossen werden, wie viele Kinder müssen noch leiden, damit wir endlich verstehen worum es im Leben jedes einzelnen und auch der Gesamtheit der Bevölkerung geht? Müssen diese Menschen, die auf unsere inneren Wunden zeigen, zuerst ausgelöscht werden, damit wir danach erkennen, welches Ungleichgewicht auf diesem Planeten herrscht oder sollen wir erkennen, wer wir eigentlich in unserem tiefsten Inneren, in unserer Gesamtheit sind? Wenn wir es nicht lernen, hinzuhören und hinzusehen, was uns andere zeigen oder sagen wollen, dann können wir auch das Errichten von Denkmälern, Kranzniederlegungen und Anbetungen überdenken, denn dann haben wir nicht verstanden.

„Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“ hat Jesus gesagt und obwohl die Bibel das Buch mit den höchsten Auflagezahlen ist, wurde nicht verstanden, dass dieser Weg uns allen offensteht, wenn wir die Wahrheit unseres Seins erkennen. Wir sind nicht nur eine Menschheitsfamilie, wir sind eine Seelenfamilie, die sich gemeinsam in der Evolution entwickelt. Derzeit hat man aber eher das Gefühl, dass wir die aktuelle Schulklasse des Erdenlebens noch einmal besuchen müssen, weil wir den Lehrinhalt dessen, was uns das Leben miteinander lehren will, nicht verstanden und nicht verinnerlicht haben.


Es ist jedoch noch nicht zu spät, denn wir können erkennen, dass wir uns nur gemeinsam entwickeln und voranschreiten können. Wir können ebenfalls erkennen, dass es an Selbstüberschätzung grenzt, wenn wir der Meinung sind, dass sich die Technik über die Natur erheben könnte. Die Entwicklung von Technologien ist wunderbar, wenn sie dem Menschen dient, aber nicht, wenn sie ihm schadet. Technologie soll uns unterstützen, aber in keinem Fall ist sie genialer als die Schöpfung selbst.

Wenn wir uns aus der Idee, dass der Kosmos (aus dem griechischen übersetzt bedeutet cosmos die Ordnung), das gesamte Universum ein Zufallsprodukt eines vermeintlichen Urknalls ist, erheben, dann gibt es nichts, wovor wir uns fürchten müssten. Es gibt keine Angst, die sich als unser ständiger Begleiter aufspielen muss. Wenn es tatsächlich einen „Urknall“ gegeben hat (was von einigen Wissenschaftlern mittlerweile sehr bezweifelt wird, wenn nicht sogar widerlegt wurde), dann müssen wir uns fragen, woher diese Energie kam, die dieses Urereignis vermeintlich in Gang setzte und wir müssten uns fragen, ob es nicht überheblich ist, zu glauben, dass wir die einzigen Lebewesen in einem unendlichen Universum sind. Alleine die Unendlichkeit vermag unser Verstand nicht zu fassen, daher ist es umso deutlicher, dass es nichts gibt, dass uns tatsächlich Angst einjagen kann. Ebenso könnten wir wahrnehmen, dass es genauso wenig etwas gibt, dass unsere uns innewohnende Energie zerstören oder beschädigen kann. Nur am „Du“ können wir erkennen, dass wir sind. Gäbe es kein „Du“, kein Gegenüber, das uns andere Ansichten und Weltbilder präsentiert, dann würden wir nicht wissen, dass wir existieren. Daher sollten wir das „Du“, unser Gegenüber respektieren und genauso behandeln, wie wir selbst behandelt werden wollen. Dafür ist es unumgänglich in sich zu gehen und zu erforschen, wie wir tatsächlich von unserem Gegenüber, von unseren Mitmenschen behandelt und wahrgenommen werden wollen.


Wir dürfen unsere Ängste durchaus gerne genauer beleuchten. Wovor haben wir Angst? Was sollen uns diese Ängste zeigen? Sind sie Schutz oder mittlerweile zum Verhinderungsprogramm geworden? Können wir hinter diese Angst blicken und vielleicht darin eine Erkenntnis finden?

Wenn wir den Weg der Liebe und Wahrhaftigkeit zum Ursprung unserer Schöpfung gehen, dann können wir frei von Angst und in Ausgeglichenheit und innerer Freude leben und unsere Seele hören, wenn sie uns den Weg zeigt.

Auf diesem Weg ist es unsere Aufgabe, uns über uns selbst zu erhöhen, über uns hinauszuwachsen, unsere Wahrnehmungssinne zu schärfen und unser Potential zu entfalten. Es ist nicht der Weg uns über unsere Mitmenschen zu erheben, denn wer sich über andere erhebt, wird erniedrigt werden. Und eines darf uns klar sein, es wird gerichtet werden, denn in der Ordnung, im Kosmos gibt es kein Ungleichgewicht, keine Ungerechtigkeit. Ich denke jedoch, dass es kein strafender Gott sein wird, der über uns richtet, sondern wir selbst werden über unsere Taten richten und die Verantwortung für all das übernehmen müssen, was wir anderen angetan haben, um uns über sie zu erheben. Und dieses Richten über uns selbst, ist vermutlich mit mehr Schmerz über das Vollzogene verbunden, als ein Richten eines anderen, in dessen Verantwortung wir unsere Handlungen legen können, jemals sein könnte. Spätestens dann werden wir die Verantwortung für unser Tun nicht mehr an andere abgeben und anderen Schuld zuweisen können, hier werden wir es selbst verantworten und ausgleichen dürfen und ein Ausgleich wird stattfinden, ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht.


November 2021

 
 
 

2 Kommentare


mirjam.kleinberger
02. Jan. 2023

Liebe Carmen! Danke für deine Worte. Viele Menschen haben bereits Einsicht in das Geschehen der aktuellen Menschheitsgeschichte und trotzdem bleibt Verwirrung, zumindest bei mir. Wie könnten diese Fragmente zu einem aufschlussreichen Bild führen?

Wie können die persönlichen Blockaden und Dramen zu einem hilfreichen Wandel gelenkt werden, der auch einen hilfreichen Einfluss auf das Kollektiv bewirkt.

Liebe Grüße Mirjam

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Carmen Fiegl
Carmen Fiegl
02. Jan. 2023
Antwort an

Liebe Mirjam, herzlichen Dank für Deinen Input! Aus meiner Sicht geht es immer darum, die Fragmente für sich selbst zu einem aufschlussreichen Bild zusammenzuführen und zu reflektieren - was über unseren Entwicklungsprozess stattfinden kann und darf. Die Reflexion ist ein wichtiger Bestandteil, da wir alle die Welt durch unsere persönlichen Filter wahrnehmen, welche sich natürlich von den Filtern der anderen Menschen unterscheiden. Durch den Blick durch einen veränderten Wahrnehmungsfilter, können wir verschiedene Situation anders betrachten und einordnen, was zu neuen Erkenntnissen führen kann.

Je besser wir lernen, unsere Dramen und persönlichen Blockaden zu identifizieren, "auszusteigen" und aufzulösen, desto eher trägt jeder von uns zu einem kollektiven und hilfreichen Wandel bei. Jede einzelne aufgelöste Blockade und jedes Drama, in das wir…

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